Stadtgründungen Ungarns und der Komitatssitz des Komitats Heves.

Bekannt ist Eger durch die großen Weinanbaugebiete in der Umgebung, die neben anderen Weinsorten auch den bekannten Rotwein Erlauer Stierblut (Egri bikavér) hervorbringen. In der Stadt gibt es zahlreiche Weinstuben und traditionelle, teils unterirdische, Weinkeller. Das Stadtbild ist außerdem geprägt durch barocke Bauten, das Minarett aus der Zeit der osmanischen Herrschaft, die mittelalterliche Burg und durch die Basilika, die nach der in Esztergom die zweitgrößte in Ungarn ist.

Ferner ist Eger für seine Thermalquelle und das Thermalbad bekannt. Das Thermalbad befindet sich direkt neben dem großen Stadtpark und ist für Jung und Alt geeignet. Es gibt Becken mit unterschiedlichen Wasserarten und -temperaturen. Im Sommer ist das Bad sehr gut besucht. Eger hat durch die Thermalquellen immer schon einen Bezug zum Baden und zum Wassersport. Die Förderung von möglichen Talenten beginnt schon im Schulalter und wird durch den Stundenplan unterstützt. Eger hat eine der stärksten Wasserball-Mannschaften im Land und die verschiedenen Schwimmteams erringen oft hohe Medaillenplätze.

Geschichte

Die Gebiete von Eger sind seit der Steinzeit bewohnt. Zuerst lebten hier germanische und slawische Stämme. Im 10. Jahrhundert begannen Ungarn hier zu siedeln. Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts wurde Eger von dem ersten König von Ungarn, Stephan I. zum Bischofssitz ernannt. Das dazu errichtete Gebäude, das die Zeit nicht überdauert hat, stand auf dem heutigen Burgberg, von da aus wuchs die Ortschaft über die Jahre. Eger war also von Anfang an ein wichtiges Religionszentrum.

1241 wurde Eger von den Mongolen vollständig zerstört und die meisten Einwohner getötet.

Während der Regierungszeit von Matthias Corvinus im 15. Jahrhundert erlebte die Stadt sowie ganz Ungarn ihre Renaissance.

Zur Zeit der Türkenkriege war die Stadt immer wieder Angriffen ausgesetzt. Im Jahr 1552 konnte ein kleines Heer (weniger als 2100 Mitbewohner und Soldaten unter der Führung von István Dobó) die Stadt noch vor einer riesigen osmanischen Übermacht verteidigen (beschrieben u.a. in dem Roman "Egri Csillagok/Sterne von Eger" von Géza Gárdonyi). Es war die erste große Niederlage der Türken, und Europa atmete bereits erleichtert auf.

1596 wurde Eger jedoch eingenommen und blieb 91 Jahre unter osmanischer Herrschaft. In dieser Zeit entstanden Moscheen und Bäder – das heute noch erhaltene Minarett gilt als das nördlichste historische Bauwerk der Osmanen.

Nach der türkischen Belagerung von Wien (1683) gelang es im Gegenstoß den Habsburgern, die Osmanen aus Mitteleuropa zu vertreiben. Unter der Führung Karl von Lothringen wurde Eger 1687 zurückerobert und bis 1701 eroberten die habsburgischen Armeen fast ganz Ungarn.

Ihre Blütezeit erlebte die Stadt ab Mitte des 18. Jahrhunderts, als viele Gebäude im Barockstil errichtet wurden.

Während des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt von mehreren Bränden und Epidemien (Cholera) heimgesucht.

1804 wurde die Stadt zum Erzbischofssitz ernannt.

Stadtteile

Eger besteht aus 20 Stadtteilen. Almagyar ist der eleganteste Stadtteil mit einigen Gebäuden der Eszterházy-Hochschule. Der nördlichste Stadtteil Almár beherbergt Wochenendhäusern. Belváros (Innenstadt) ist der Barockstadtteil mit der berühmten Eszterházy-Hochschule. Die Wohnsiedlung Berva wurde für die Industriearbeiter der Gegend errichtet. Cifra hóstya liegt nördlich vom Zentrum, mit sehr vielen engen Straßen. Érsekkert (Erzbischofsgarten) ist der größte Park der Stadt mit Schwimmhallen und Sportanlagen.

Bis zum letzten Jahrhundert war Felnémet ein Vorort von Eger, dann wurde es an die Stadt angeschlossen. Das dörfliche Aussehen hat der Stadtteil bewahrt. Felsőváros (Oberstadt) besteht hauptsächlich aus Blockhäusern. Károlyváros (Karlstadt) ist der größte Stadtteil und westlich vom Zentrum zu finden. Der bekannteste Stadtteil mit sehr vielen Weinkellern ist Szépasszonyvölgy (Schönfrauental). Der Legende nach sollen die türkischen Opfer der Belagerung 1552 in Tetemvár (Leichenburg) begraben worden sein.

Weitere Stadtteile sind Hatvani hóstyaIpari Park (Industriegelände)Lajosváros (Ludwigstadt)Maklári hóstya - TihamérRác hóstyaVécsey-völgy (Vécseytal), der historische Stadtteil Vár (Burg) und die Gartenstädte Hajdúhegy (Hajdúberg) und Pásztor-völgy (Schäferthal).

Sehenswürdigkeiten

  • Basilika
  • Burg und István-Dobó-Museum
  • Minarett der Kethuda-Moschee (nördlichstes osmanisches Bauwerk)
  • Minoritenkirche Sankt-Antonius
  • Dobó Platz
  • Aladár-Bitskey-Schwimmhalle
  • Barockgebäude der Kossuth-Straße
  • Szépasszonyvölgy (Schönfrauenthal) - mit den Weinkellern
  • Rác-templom (Serbische Griechisch-orthodoxe Kirche)
  • Karl-Eszterházy-Hochschule
  • Fazola Tor
  • Galerie

Sportvereine

In Eger sind viele Sportvereine ansässig. Dazu gehören die Eger Heroes (American Football), die Egri csillagok - die Sterne von Eger (Baseball), SHS Eger SE (Handball), Vitai-Eger Fekete Sasok - Vitai-Eger Schwarze Adler (Basketball), Agria RC Eger (Volleyball), Brendon-ZF Eger (Erstligist und Teilnehmer in der Gruppenphase der EuroLeague 2006/2007 im Wasserball) und Mecman Eger Innebandy SE ( Floorball).

Der 1000jährige Bischofssitz ist eine der schönsten Barockstädte Ungarns mit trächtiger Geschichte und vielen Denkmälern. Eger liegt im Tal des gleichnamigen Flusses an den südlichen Abhängen des Bükk-Gebirges. Schon die Türken kannten und schätzten die Thermalquellen und die südöstlich der Altstadt stehenden Weinberge. Es gibt hier viele Zeugnisse der Barockzeit, Museen, Statuen und Prachtwerke der Schmiedekunst. Sie schmelzen in vollkommener Harmonie in die heutige Architektur ein.

Wissenswertes
Eger / Nordungarn

Das 64 000 Einwohner zählende Eger hat sich zu einer Touristen- und Kurstadt entwickelt. Die Stadt selbst hält viele Sehenswürdigkeiten bereit, in den Eichen- und Nadelwäldern der Umgebung läßt es sich hervorragend wandern, radeln und reiten, unweit entfernt liegt das Erholungsgebiet des Theiss-Sees, wo man dem Wassersport, dem Angeln und natürlich dem Sonnenanbeten nachgehen kann. Auch für Jäger bietet der reiche Wildbestand der Wälder Raum für ihre Leidenschaft. Systematisch ausgebaut wurden die Heil- und Thermalbäder.

Kuren und Wellness
Eger / Nordungarn

Die guten Bademöglichkeiten der Stadt gewähren hervorragende Möglichkeiten für Gesundung und Erholung. Die Heilwirkung des Thermalwassers zielt besonders auf Gelenkerkrankungen und Veränderungen der Wirbelsäule. Neben ihren Denkmälern und Naturschönheiten ist die Stadt wegen ihres Weines berühmt. An den sonnigen, sanften Abhängen der Hügel wachsen in sorgfältig bestellten Weingärten die Reben des Egri Bikavir, dem berühmten "Erlauer Stierblut".

Sehenswürdigkeiten in der Stadt
Die Burg Eger

Zu einem Inbegriff der Geschichte Ungarns wurde die Egerer Burg, in deren Schutz die Stadt sich über die Jahrhunderte entwickelte. Sie wurde nach dem Vorbild italienischer Festungsbauten zum Schutz vor den Angriffen der Türken errichtet. Heute ist sie eine denkmalgeschützte Ruine. Dennoch vermitteln die vorhandenen Reste einen Eindruck von der Größe und Wehrhaftigkeit der einstigen Festung. Außerdem hat man von ihr einen herrlichen Blick auf die Stadt. Im Mittelpunkt der Anlage stehen der ehemalige Bischofspalast, die Kasematten und mehrere

Der Dom auf dem Esterhazy-Platz

Zu den namhaften Sehenswürdigkeiten von Eger gehört zweifelsohne der 1837 fertiggestellte Dom auf dem Esterhazy-Platz. In diesem mächtigen klassizistischen Bauwerk findet sich die zweitgrößte Orgel des Landes. Von Mai bis Oktober gibt es hier täglich Orgelkonzerte. Drei monumentale Statuen stehen für die göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie sind wie auch die reiche Innenausstattung des Gotteshauses Werke eines italienischen Bildhauers. Schräg gegenüber steht das Erzbischofspalais, das seit 250 Jahren dem jeweiligen Bischof von Eger als Residenz dient.

Das Lyzeum in Eger - Universitätsgebäude

Ebenfalls am Esterhazy-Platz steht das Ende des 18. Jahrhunderts errichtete spätbarocke Lyzeum. Es war schon immer Universitätsgebäude. Das um einen quadratischen Innenhof angelegte, platzbeherrschende Lyzeum, das zu den bedeutendsten Werken barocker Zopfstilbaukunst zählt, beherbergt heute die Pädagogische Hochschule, die Eger auch zu einer Studentenstadt macht. Im Obergeschoß beherbergt es mit 130 000 Bänden einer der umfangreichsten Büchersammlungen Ungarns. Der große, mit Fresken ausgeschmückte Festsaal kann bei zahlreichen Veranstaltungen besichtigt werden.

Geschäftsstraße von Eger

Vor dem Lyzeum nimmt die Széchenyi-Straße ihren Ausgang. Sie ist die beliebteste Geschäftsstraße Egers und weist viele Gebäude aus dem 18. Jahrhundert auf. Das größte Bauwerk in der Straße ist die doppeltürmige Zisterziensterkirche mit ihrer bemerkenswerten, teilweise aus dem Rokoko stammenden, Innenausstattung. Am Ende der Szechnyi-Straße trifft man auf die serbisch-orthodoxe Kirche von Eger, zu deren Einrichtung eine reich verzierte lkonostase und eine Kanzel im byzantinisch-südslawischen Stil gehört.

Das Minarett von Eger

Unweit entfernt stößt der Gast auf ein 40 Meter hohes Minarett, Europas nördlichstes Bauwerk aus der Türkenzeit. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind der Dobö-lstvan-Platz, das Zentrum der Bürgerstadt, die Pfarrkirche St. Antonius, das große und kleine Propstpalais, das Franziskanerkloster und das Komitatshaus. Seltene Exponate zeigen das Wein-. und das Apothekenmuseum. Empfehlenswert sind auch Abstecher ins Bäderviertel und das Tal der schönen Frauen, eine Kellerzeile im Egerer Weinanbaugebiet.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Eger / Nordungarn

Zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung von Eger gehört die Kleinstadt Mezökövesd. In ihr und in den benachbarten Dörfern hat die Volksgruppe der Matyós ihre Heimat. Besonders ausgeprägt ist hier die Pflege volkskünstlerischer Traditionen. Blusen, Tücher und Schürzen mit bunten Blumenstickereien gehören zu den schönsten Erzeugnissen ungarischer Folklore. Auch hier gibt es zahlreiche Museen und ein großes Kurbad.

Ebenso sehenswert ist der 20 Kilometer von Eger entfernte Ort Feldebrö. Hier entstand im 11. Jahrhundert nach byzantinischem Vorbild ein romanischer Kirchenbau. Besonders bemerkenswert sind die teilweise erhalten gebliebenen herrlichen Gewölbefresken aus dem 12. Jahrhundert. Schließlich lädt das ausgedehnte Kalksteingelände im nahen Bükk-Gebirge zu einem Besuch ein. Weitere Attraktionen in den Bergen sind der Schleier-Wasserfall an der Szalajka-Quelle, der Hámori-See und mehrere urzeitliche Höhlen.